Präambel
Wir sind die Generation, die in den Trümmern zerbrochener Versprechen aufgewachsen ist. Zwischen Klimakrise und sozialer Ungerechtigkeit, zwischen digitaler Revolution und analogem Stillstand, zwischen Depression und Zukunftsangst. Unsere Kindheit war geprägt von Ungewissheit, unsere Jugend von der Erkenntnis, dass jene, die unsere Interessen vertreten sollten, unsere Zukunft längst verkauft haben.
Wir sind aber auch die Generation, die nicht länger schweigt.
Die Guten sind mehr als eine Partei – wir sind die Stimme einer Jugend, die zu lange ignoriert wurde. Während im Bundestag Menschen über unsere Zukunft entscheiden, die unsere Lebensrealität nicht einmal ansatzweise verstehen, organisieren wir uns. Während eine überalterte politische Elite unsere drängendsten Probleme kleinredet oder leugnet, stehen wir auf.
Wir sind keine passive Generation, die sich mit Ausreden und leeren Versprechungen abspeisen lässt. Wir sind die Generation, die den Mut hat, Veränderung nicht nur zu fordern, sondern sie selbst in die Hand zu nehmen. Die Generation, die versteht, dass radikales Umdenken der einzige Weg ist, um eine lebenswerte Zukunft zu gestalten.
Die Zeit des Zuschauens ist vorbei. Die Zeit des Handelns ist jetzt.
Wir sind Die Guten. Nicht weil wir perfekt sind, sondern weil wir den Mut haben, für das einzustehen, was richtig ist. Weil wir verstehen, dass Politik keine Frage des Alters sein darf, sondern eine Frage der Verantwortung gegenüber allen Generationen.
Dies ist unsere Zeit. Dies ist unsere Zukunft. Und wir werden sie uns zurückholen.
Klimapolitik – Die Zeit des Handelns ist jetzt
Die systematische Ignoranz gegenüber der Klimakrise stellt eines der größten politischen Versagen unserer Zeit dar. Als 1,4 Millionen Menschen allein in Deutschland bei den Fridays for Future Demonstrationen auf die Straße gingen – eine Zahl, die die historische Alexanderplatz-Demonstration von 1989 mit ihren 500.000 Teilnehmern bei weitem übertraf – wurde ihre Stimme nicht nur überhört, sondern aktiv kleingeredet. Die junge Generation wurde bevormundet, ignoriert und zurück in die Schulen geschickt – ausgerechnet von jenen, die zuvor jahrelang die mangelnde politische Partizipation der Jugend beklagt hatten.
Das Pariser Klimaabkommen, bereits selbst ein Kompromiss, wird weiter verwässert, obwohl die wissenschaftliche Faktenlage keine Zeit für weitere Zugeständnisse lässt. Die Folgen der Klimakrise sind bereits heute in Form von verheerenden Extremwetterereignissen weltweit sichtbar. Diese Ereignisse verursachen nicht nur massive wirtschaftliche Schäden, sondern kosten auch direkt Menschenleben. Die politischen Spannungen, die durch zunehmend unbewohnbare Lebensräume entstehen, werden dramatische Ausmaße annehmen. Aktuelle Prognosen gehen von 140 Millionen Klimaflüchtlingen bis 2050 aus – eine humanitäre Katastrophe, die wir unter allen Umständen verhindern müssen.
Von der gegenwärtigen Situation profitieren ausschließlich wirtschaftliche Eliten und jene, die die Zukunft nachfolgender Generationen bewusst ignorieren. Wir fordern daher einen radikalen Wandel in der Klimapolitik, der wissenschaftliche Erkenntnisse über kurzfristige Wirtschaftsinteressen stellt.
Außenpolitik – Verantwortung für Frieden und Stabilität
Deutschland muss in internationalen Konflikten eine aktivere Rolle bei der Friedenssicherung übernehmen. Dies gilt besonders für den sich dramatisch zuspitzenden Nahost-Konflikt, wo ein grundlegend neuer Ansatz erforderlich ist. Der Genozid in Gaza muss als solcher benannt und verurteilt werden. Wir können nicht länger schweigend zusehen, wie unschuldige Kinder in einem rassistisch motivierten Angriffskrieg sterben, Hilfsorganisationen gezielt angegriffen werden und UN-Hilfswerken die Arbeit verwehrt wird. Die systematische Folter und Vergewaltigung von Gefangenen ist durch nichts zu rechtfertigen. Deutschland muss umgehend sämtliche Waffenlieferungen an Israel einstellen. Vor allem aber gilt es, eine durch israelischen Größenwahn getriebene Eskalation des Konflikts mit allen diplomatischen Mitteln zu verhindern.
Im Ukraine-Konflikt unterstützen wir weiterhin die Verteidigung des Landes gegen die russische Aggression. Gleichzeitig muss die Deeskalation im Vordergrund stehen, um einen noch verheerenderen europäischen Konflikt zu vermeiden.
Wir setzen uns für ein starkes, unabhängigeres Europa ein, das sich zwischen den internationalen Großmächten selbstbewusst positionieren kann. Die zunehmenden Handelsspannungen zwischen den USA und China bedrohen die regelbasierte internationale Wirtschaftsordnung. Als exportorientierte Volkswirtschaft und wichtiger globaler Handelspartner muss Deutschland gemeinsam mit seinen europäischen Partnern für offene Märkte und faire Handelsbedingungen eintreten. Eine Beteiligung am Handelskrieg zwischen den Großmächten würde nicht nur unseren wirtschaftlichen Interessen schaden, sondern auch unsere Position als verlässlicher internationaler Partner gefährden. Stattdessen setzen wir auf konstruktiven Dialog und eine Stärkung multilateraler Handelsbeziehungen.
Verkehrspolitik – Nachhaltige Mobilität für alle
Die Verkehrswende ist ein zentrales Element im Kampf gegen die Klimakrise und für eine bessere Lebensqualität in unseren Städten. In urbanen Räumen muss der Autoverkehr drastisch reduziert werden. Stattdessen setzen wir auf einen Ausbau von Fahrradstraßen und Fußgängerzonen sowie einen attraktiven öffentlichen Nahverkehr.
Der ÖPNV muss grundlegend reformiert werden. Zuverlässigkeit und Kosteneffizienz stehen dabei im Mittelpunkt. Das 49€-Ticket war ein wichtiger erster Schritt, aber unser Ziel ist klar: Der öffentliche Nahverkehr in Städten muss langfristig kostenlos werden.
Für den ländlichen Raum erkennen wir die besondere Bedeutung des Individualverkehrs an. Hier muss der Umstieg auf elektrische Mobilität gefördert werden. Die Ladeinfrastruktur muss flächendeckend ausgebaut und der Zugang zu E-Mobilität sozial gerecht gestaltet werden.
Die Deutsche Bahn bedarf einer vollständigen Neuausrichtung. Die aktuellen Preise im Fernverkehr sind für viele Menschen schlicht nicht bezahlbar, selbst wenn sie den Zug der klimaschädlicheren Alternative vorziehen würden. Wir fordern umfassende Investitionen durch Bund und Länder, um Bahnfahren für alle erschwinglich zu machen.
Deutschland ist das letzte Land weltweit ohne ein generelles Tempolimit auf Autobahnen – eine Situation, die jeder rationalen Grundlage entbehrt. Die Einführung eines Tempolimits ist überfällig, sowohl aus Gründen der Verkehrssicherheit als auch des Klimaschutzes.
Im Flugverkehr fordern wir eine deutliche Erhöhung der Preise, insbesondere für Inlandsflüge. Diese müssen durch emissionsfreie Alternativen ersetzt werden.
Drogenpolitik – Ein neuer Weg der Vernunft
Die Drogenpolitik in Deutschland basierte jahrzehntelang auf einem gescheiterten System der Prohibition. Viele unserer Gründungsmitglieder haben in Berlin aus erster Hand miterlebt, welches Leid eine Politik der blinden Verbote verursacht. Die Kriminalisierung von Suchtkranken hat sich als vollkommen ineffektiver Ansatz erwiesen, der mehr Schaden als Nutzen verursacht.
Wir fordern die sofortige Entkriminalisierung aller Endkonsumenten und einen massiven Ausbau von Hilfseinrichtungen. Menschen mit Suchterkrankungen brauchen ein soziales Auffangsystem und professionelle Unterstützung bei der Bewältigung ihrer Krankheit – keine Strafverfolgung, die ihre Situation nur verschlimmert.
Die kürzlich erfolgte Legalisierung von Cannabis war ein längst überfälliger Schritt in die richtige Richtung, aber bei weitem nicht ausreichend. Der Großteil des konsumierten Cannabis stammt nach wie vor vom Schwarzmarkt. Die legalen Erwerbsmöglichkeiten müssen deutlich ausgeweitet werden, um kriminellen Organisationen die finanzielle Grundlage zu entziehen. Nur so können wir die damit verbundene Gewalt und kriminellen Aktivitäten eindämmen.
Die Realität zeigt: Menschen werden unabhängig vom rechtlichen Status von Betäubungsmitteln diese konsumieren. Die Prohibition hat sich nicht als erfolgreiche Strategie zur Konsumreduzierung erwiesen. Stattdessen führt sie dazu, dass auf dem Schwarzmarkt erworbene Substanzen oft mit gefährlichen Chemikalien gestreckt und verunreinigt sind. Eine kontrollierte legale Abgabe, beispielsweise über Apotheken, könnte viele gesundheitliche Schäden verhindern. Zudem würde ein regulierter Markt den Jugendschutz verbessern – im Gegensatz zum Status Quo, in dem der Schwarzmarkt nicht auf Jugendschutz acht gibt.
Wichtig finden wir auch die Legalisierung und Förderung der Forschung zu therapeutischen Anwendungen von derzeit illegalen Substanzen. Psychedelika und MDMA zeigen vielversprechende Potenziale in der Psychotherapie. Die aktuelle Verbotspolitik verhindert die wissenschaftliche Erforschung dieser möglicherweise lebensverändernden Behandlungsmethoden.
Bildung – Das Fundament unserer Zukunft
Das deutsche Bildungssystem befindet sich in einem inakzeptablen Zustand. In keinem anderen Bereich unserer Gesellschaft ist der Verfall so deutlich sichtbar und gleichzeitig so folgenreich für unsere Zukunft. Schulgebäude verfallen, sanitäre Einrichtungen sind in einem beschämenden Zustand, und sobald Einsparungen nötig sind, trifft es zuerst die, die sich am wenigsten wehren können: unsere Kinder.
Die Digitalisierung in deutschen Schulen gleicht einem Trauerspiel. In einer Zeit, in der digitale Kompetenz über berufliche Chancen entscheidet, müssen wir massiv in moderne Infrastruktur investieren. Schülerinnen und Schüler von heute sind die Arbeitskräfte von morgen – sie haben ein Recht darauf, auf diese Zukunft angemessen vorbereitet zu werden.
Der Lehrerberuf muss dringend attraktiver gestaltet werden, um dem dramatischen Mangel an qualifizierten Pädagogen entgegenzuwirken. Dies bedeutet nicht nur bessere Bezahlung, sondern auch moderne Arbeitsbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten.
Das preußische Gehorsamssystem hat in unseren Schulen längst ausgedient. Obwohl wir als Gesellschaft den Wert von Individualität erkannt haben, wird im Bildungssystem noch immer nach veralteten Mustern unterrichtet. Wir fordern eine grundlegende Reform der Lehrmethoden, die stärker auf die Bedürfnisse des echten Lebens ausgerichtet ist. Die Verantwortung für das Vermitteln von grundliegenden Lebenskompetenzen darf nicht allein bei den Eltern liegen.
Die frühe Aufteilung von Schülern in verschiedene Schultypen zementiert gesellschaftliche Klassenunterschiede und muss abgeschafft werden. Die Entscheidung zwischen Hauptschule und Gymnasium wird oft schon in jungen Jahren zum sozialen Urteil.
Das System der finanziellen Unterstützung für Auszubildende und Studierende bedarf einer kompletten Überarbeitung. Das aktuelle BAföG-System ist ineffizient und ungerecht. Wir setzen uns für ein bedingungsloses Kindergeld für alle Menschen unter 25 Jahren ein. Dies würde nicht nur Bürokratie abbauen, sondern auch verhindern, dass sich junge Menschen nur zum Schein an Universitäten einschreiben, um finanzielle Unterstützung zu erhalten.
Die Sexual- und Drogenaufklärung in Schulen muss deutlich verbessert werden. Dabei setzen wir auf wissenschaftlich fundierte Information statt moralischer Bevormundung. Zudem fordern wir, dass allen Schülerinnen und Schülern kostenlose Verhütungsmittel zur Verfügung gestellt werden.
Soziale Gerechtigkeit – Eine Gesellschaft für alle
Die Guten setzen sich für die Förderung der Geschlechtergerechtigkeit in allen politischen und gesellschaftlichen Bereichen ein. Dies umfasst die Einführung und Stärkung gesetzlicher Maßnahmen zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Diskriminierung, insbesondere bei Löhnen und Arbeitsbedingungen. Zur Umsetzung dieser Ziele streben wir verbindliche Gleichstellungsrichtlinien in Unternehmen an, die Lohntransparenz gewährleisten und geschlechtsspezifische Gehaltsdifferenzen beseitigen. Durch gezielte Förderprogramme soll der Anteil von Frauen in Führungspositionen und traditionell männlich geprägten Berufsfeldern erhöht werden. Der Ausbau von Hilfs- und Beratungsangeboten für Frauen in Notsituationen sowie die systematische Aufklärung über Frauenrechte in Bildungseinrichtungen und der Öffentlichkeit sind weitere zentrale Bestandteile unserer Politik.
Die kostenfreie Bereitstellung von Periodenprodukten in öffentlichen Einrichtungen wie Bildungsstätten, Flüchtlingsunterkünften und sozialen Einrichtungen ist ein wesentlicher Baustein zur Gewährleistung gleichberechtigter gesellschaftlicher Teilhabe. Ein entsprechender gesetzlicher Rahmen soll die Verfügbarkeit von Hygieneprodukten sicherstellen. Begleitend dazu setzen wir uns für eine sachliche öffentliche Diskussion über Menstruationsgesundheit ein, um bestehende Stigmatisierungen abzubauen.
Die konsequente Bekämpfung von Rassismus erfordert einen mehrdimensionalen Ansatz. Dieser beinhaltet verstärkte Bildungs- und Aufklärungsarbeit, die Stärkung rechtlicher Instrumente gegen Diskriminierung sowie den Ausbau von Meldestellen für rassistische Vorfälle. Die Förderung des interkulturellen Dialogs und die Unterstützung von Organisationen, die sich für die Rechte von Minderheiten einsetzen, sind dabei von besonderer Bedeutung.
Die vollständige rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung von LGBTQIA+ Personen ist ein zentrales Anliegen unserer Politik. Das Selbstbestimmungsgesetz markiert einen wichtigen Fortschritt, weitere Schritte zur Gleichstellung in allen Lebensbereichen müssen folgen. Dies umfasst den diskriminierungsfreien Zugang zu Ehe und Adoption sowie den Schutz vor Benachteiligung am Arbeitsplatz. Die Einrichtung spezialisierter Beratungsstellen und geschützter Räume für LGBTQIA+ Menschen sowie die Integration von Diversitätsbildung in Lehrpläne sind weitere wichtige Maßnahmen zur Förderung gesellschaftlicher Akzeptanz.
Die zunehmende soziale Ungleichheit in urbanen Räumen erfordert entschlossenes politisches Handeln. Steigende Mieten und Immobilienspekulation führen zur Verdrängung etablierter Nachbarschaftsstrukturen und kultureller Einrichtungen. Insbesondere die lokale Club-, Bar- und Kneipenkultur sind von dieser Entwicklung betroffen. Die wachsende Kluft zwischen arm und reich manifestiert sich besonders deutlich in der Gentrifizierung städtischer Quartiere. Wir setzen uns für wirksame Mietpreisregulierungen, den Erhalt kultureller Freiräume und die Förderung bezahlbaren Wohnraums ein. Städtische Entwicklung muss sozial ausgewogen gestaltet werden und darf nicht zu Lasten kultureller Vielfalt und etablierten Nachbarschaften gehen.
Unser Versprechen
Mit dem heutigen Tag treten wir gemeinsam den Weg an, Gutes in die Welt zu bringen. Wir werden unermüdlich dafür kämpfen, eine gerechtere, friedlichere und nachhaltigere Zukunft für alle zu schaffen. Dies ist unser Auftrag, unsere Leidenschaft und unser Versprechen.